Jean Lurçat

Die fabelhafte Welt des Jean Lurçat

23. Oktober 2007 – 30. November 2007

Eröffnung

23. Oktober 2007 - 19:00 Uhr

Grußwort

Ministerin Annegret Kramp-Karrenbauer; Prof. Dr. Christoph Stölzl; Jean d'Haussonville, frz.Botschaft

Einführung

Pfarrer Matthias Marx, Jean-Lurçat-Museum, Eppelborn

Jean Lurçat (1892 – 1966) hat wesentlich zur Erneuerung der modernen Tapisserie im 20. Jahrhundert beigetragen. Als Maler wandte er sich nach dem vom Impressionismus beeinflussten Frühwerk zunächst dem Kubismus zu, beschäftigte sich aber seit 1915 zunehmend intensiver mit Teppichentwürfen und -gestaltung. In enger Zusammenarbeit mit einer Manufaktur im französischen Aubusson belebte Lurçat diese alte Tradition neu.

Nach dem II. Weltkrieg war Jean Lurçats Anliegen, „das Virus der Tapisserie in aller Welt zu verbreiten“. Zwanzig Jahre lang fanden in allen Kontinenten Ausstellungen mit seinen Wandteppichen statt.
Im Jahr 1959 war Lurçat Teilnehmer der documenta II in Kassel. 1962 gründete er das Internationale Zentrum für alte und neue Wandteppiche, das die im selben Jahr erstmals ausgerichtete Internationale Biennale der Tapisserie in Lausanne veranstaltet und als weltweit wichtigstes Zentrum der neuen Textilkunst gilt.

Lurçats Tapisserien zeichnen sich durch die Verbindung einer klassisch modernen Formensprache mit der Rückbesinnung auf die mittelalterlichen Ursprünge dieser Kunstgattung aus: Jean Lurçat verzichtete auf perspektivisch angelegte Bildkompositionen. Sein Stil vereint dekorative Flächenstrukturen und kräftige Farbakzente mit naturalistischen und surrealistischen Elementen.

Die Saarländische Galerie zeigt nicht nur Lurçats Tapisserien sondern auch eine Auswahl an Bildern, Druckgrafik und Keramik. Die Objekte stammen weitgehend aus dem über 300 Werke umfassenden Bestand des Jean-Lurçat -Museums in Eppelborn. Es handelt sich dabei um die größte Sammlung von Werken Lurçats außerhalb Frankreichs.

Da die Werkschau in Berlin stattfindet, wollen die Initiatoren aber auch an eine Ausstellung erinnern, die der Berliner Kunsthändler und Galerist Alfred Flechtheim Jean Lurçat im Jahr 1931 widmete. Damit stand Lurçat in einer Reihe mit so bedeutenden Kollegen wie Pablo Picasso, Fernand Léger, Paul Klee und Max Ernst, deren Werke zwischen 1927 und 1929 in Flechtheims Galerie in der Lützowstraße gezeigt wurden.

Zur Ausstellung ist ein Katalog erschienen.