Das Haus am Waldsee

Gebaut in den 1920-er Jahren als Familienhaus für einen jüdischen Textilunternehmer,
in den 1940-er Jahren bewohnt von einem Naziregime-treuen Filmzensor,
im Mai 1945 besetzt von russischen Soldaten
und im September 1945 übernommen von den Amerikanern.

1946 wurde das Haus als Ausstellungshaus für internationale zeitgenössische Kunst begründet.
Konzerte und die erste Ausstellung mit Plastiken von Käthe Kollwitz fanden statt.

Was für eine bewegte und bewegende Geschichte.

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Wie das Haus am Waldsee zu einer führenden Adresse für internationale zeitgenössische Kunst wurde, ist eine spektakuläre Geschichte, die uns im weitläufigen Skulpturengarten des Hauses von der Direktorin Frau Dr. Katja Blomberg in einem spannenden Vortrag erzählt wurde.

Erstes internationale Ansehen erreichte das Haus mit Ausstellungen von in der NS-Zeit verbotenen Malern und Bildhauern wie beispielsweise Max Pechstein und Karl Schmidt-Rottluff. Es folgten internationale Einzelausstellungen mit Werken von Georges Braque, Ernst Ludwig Kirchner, Ernst Wilhelm Nay u. a. In folgenden Jahren bleiben die Leiter und Leiterinnen des Hauses immer an den Themen der Zeit und zeigen Werke von Künstlern und Künstlerinnen, die in der Bildenden Kunst, Design, Architektur oder Komposition innovativ denken und arbeiten. Hinter dem gesamten Programm steht immer die Frage nach dem Ursprung des Neuen und Anderen.

Frau Blomberg erläuterte uns die aktuelle Ausstellung Revolutions of Choise mit Projekten des deutsch-amerikanischen Architektenteams Frank Barkow und Regine Leibinger. Die international renommierten und preisgekrönten Architekten ergänzen sich vortrefflich im Umsetzen ihrer Ideen. Am Anfang ihrer Konzepte stehen immer neue Technologien, Materialien und kreative Fertigungsmethoden. Ihr außergewöhnliches Talent für das Experimentelle und das Skulpturale wird in dieser Ausstellung deutlich.

Im Skulpturenpark des Hauses wurde das Summer House aufgebaut, eine Aluminium-Konstruktion und Neuinterpretation des Pavillons der Serpentine Gallery in London.

Auf dem Foto links wird das Modell des neuen Veranstaltungshotels Estrel-Tower in Berlin mit seiner klaren und funktionalen Formensprache gezeigt. Mit fast 180 m Höhe wird das Hotel das höchste Haus Deutschlands sein. Es erinnert zum einen an die klassische Moderne und ist gleichzeitig zukunftsweisend.

Die Gruppe des Freundeskreises bedankt sich sehr herzlich bei Frau Dr. Blomberg für ihre ausgezeichneten Erläuterungen.

Text: Irmtrud Pandza | Foto: Eveline Kopp