Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
Gedächtnis und Geschichte Preußens

Das Geheime Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz
hat seine Wurzeln in alten Archiv-Traditionen,
als Herrschaftswissen noch als geheim eingestuft und bewahrt wurde.

Heute ist das GStA PK ein historisches Archiv,
wo Dokumente für jedermann zugänglich aufbewahrt werden.
Hier werden Verträge, Verwaltungsschriftgut, Urkunden und Akten
zur Entwicklung der preußischen Territorien vom Niederrhein bis Ostpreußen,
von der fränkischen Markgrafschaft bis zum Freistaat im 20. Jahrhundert verwahrt.

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Die Anfänge des Archivs reichen zurück zu den askanischen Markgrafen, einem sächsischen Hochadelsgeschlecht, das seit dem 11. Jahrhundert namentlich historisch nachweisbar ist.

Vor dem Ersten Weltkrieg war das GStA PK das Hauptarchiv Preußens. Sechs Jahre nach dem Ende des Ersten Weltkriegs, im Jahr 1924, bezog das Archiv sein heutiges Gebäude in Berlin-Dahlem. Während des Zweiten Weltkriegs wurden die meisten Archiv-Dokumente in Bergwerken in Sachsen-Anhalt ausgelagert, um sie zu schützen. Nach dem Ende des Krieges wurde das Archivgut nach Merseburg/Sachsen-Anhalt gebracht.

Berlin-Dahlem wurde 1946 zum Hauptarchiv von Regierungsbehörden und anderen Organisationen. Seit 1963 gehört das GStA PK zur Stiftung Preußischer Kulturbesitz. 1978 wurden dem GStA PK die Dokumente des früheren Staatsarchivs Königsberg übergeben und damit die Verantwortung, sich um dieses besondere kulturelle Erbe aus den ehemaligen preußischen Ostprovinzen zu kümmern. 1993 kamen die Merseburger Bestände nach Berlin zurück.

Die systematische Ordnung der im GStA PK betreuten Archivalien richtet sich nach ihrer Provenienz, ihrer Herkunft. Wir gehen in die obere Etage, wo der größere Teil der Archivalien durch die Findemittel recherchierbar ist. Diese bestehen aus der internen Datenbank, Findebüchern und Inventaren. Ein Teil der Archivalien ist online recherchierbar. Eine Dienstbibliothek umfasst ca. 200.000 Medieneinheiten und über deutsche 100 Zeitungen.

Wir steigen zwei steile und enge Treppen hinunter in die Magazine, die sich im baulichen Zustand von 1924 befinden. Dort verwahrt das GStA PK ca. 8.000 laufende Meter Archivalien. Das ist nur der kleinere Teil des Archivgutes, weitere ca. 30.000 lfm Akten befinden sich in einem Gebäude im Berliner Westhafen. Alle Archivalien werden – nachdem sie vorher chemisch trockengereinigt wurden – in Mappen und Archivkartons aufbewahrt.

Unser Rundgang endet mit einem besonderen Highlight im Kartenarchiv. Hier werden historische Stadtpläne und Schenkungsurkunden als wertvolle Zeitdokumente gelagert. Wir sehen die Festungspläne von Saarlouis aus dem Jahr 1835. Da die Festung Sarre Louis 1815 nach dem Abzug der Franzosen an Preußen übergeben wurde, unterstand sie als nunmehr preußische Festung der Leitung des Generalmajors Gustav von Rauch.

Wir bedanken uns sehr herzlich bei den Herren Sven Kriese, Referatsleiter beim Geheimen Staatsarchiv Preußischer Kulturbesitz, und Stephan Utpatel, Archivar, für die sehr informative, eindrucksvolle und ausführliche Führung.

Text: Irmtrud Pandza | Foto: Hubert Pandza