VOR 50 JAHREN IM SUMMER OF LOVE –

tanzten Teenager und Twens bei dröhnenden Rhythmen und psychedelischen Lichtreflexen unter rotierenden Lichtkugeln.
Es waren die 60er Jahre, als Studierende noch Studenten hießen
und gegen Kriege, Gifteinsätze, Diskriminierungen, Umweltzerstörungen,
Überfluss und Konsumterror protestierten und politisch ungehorsam waren.
Sie nannten sich Hippies und wurden Gammler gescholten.

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Als der Vietnamkrieg eskalierte und die Bürgerrechtsbewegung Black Panthers in den USA rechtliche Gleichstellung forderte, entstand ein heftiges Aufbegehren gegen die konservative, etablierte Gesellschaft mit ihrer Doppelmoral.

Im Sommer 1967, dem „Summer of Love“, demonstrierten mehr als 80.000 „Blumenkinder“ beim Pop-Festival im Haight Ashbury-Park in San Francisco für ihre Ideale und Werte. Scott McKenzie und The Who sangen „San Francisco“ und „My Generation“. Jefferson Airplane, The Beatles, The Rolling Stones, Carlos Santana und viele andere lieferten die Musik zum Soundtrack einer gesellschaftlichen Utopie von Love, Peace and Happiness. Man trug Jeans mit weit ausgestellten Hosenbeinen, nähte bunt gemusterte Kleider, webte Westen, häkelte Umhänge und bestickte Blusen, Stiefel und Handtaschen, um so das Zeitalter der Befreiung, der Liebe, des Friedens und der Einheit der Menschen zu bekunden. Die Hippiebewegung war auf ihrem Höhepunkt.

Aber schon 1969 endete mit dem Woodstock-Festival die kurze Blüte der Flower-Power- Bewegung. Viele Blumenkinder starben an Drogen, endeten in Gewalt und Arbeitslosigkeit und scheiterten mit ihren Vorstellungen, die traditionelle Gesellschaft mit linker Politik, freizügigen Beziehungs- und Wohnformen, einfachem Leben und viel LSD ändern zu können.

Was hat die Hippie-Bewegung verändert?
Mit Sicherheit prägte sie nachfolgende Generationen in Kunst und Kultur, etablierte neue Tanzstile und Musikformen, errang Erfolge in sozialen Gleichwertigkeiten und Emanzipation. Aktuell wieder in der Diskussion sind viele Ursprungsideen von gesellschaftlichem Teilen, klimabewusstem Leben und einer Ernährung im Einklang mit der Natur,

Herr Friedhelm Hütte, Leiter der Kunstabteilung der Deutschen Bank und mitverantwortlich für die Sammlungen im Palais Populaire der Deutschen Bank in Berlin, weckte dank seiner umfangreichen Kenntnisse dieser turbulenten Zeiten bei den Teilnehmer/innen viele Erinnerungen an die eigenen Jugendjahre. Die Gruppe des Freundeskreises bedankt sich sehr herzlich für diese ungewöhnliche und humorige Führung, die mit dem Ausschnitt einer fantastischen Light Show von Bill Ham und rockigen Songs von Jimi Hendrix und Janis Joplin endete.

 

Text: Irmtrud Pandza | Foto: Hubert Pandza