Gabriele Langendorf

Von Socken und Seifen: Malerei 2012-2016

30. April 2016 – 5. Juni 2016

Eröffnung

30. April 2016 - 15:00 Uhr

Grußwort

Ulrich Commerçon, Minister für Bildung und Kultur des Saarlandes

Einführung

Prof. Dr. Andreas Bee, Hochschule für Bildende Künste Braunschweig

In ihrer seit 2012 entstehenden Serie von kleinformatigen Arbeiten wendet sich die Malerin Gabriele Langendorf den „kleinen Dingen“ des Alltags zu. Wir schenken ihnen in der Regel wenig Beachtung. Briefumschläge, Zuckertüten, Kassenzettel, Fleisch, Socken, Seifen und andere Objekte bilden die Vorlagen für Langendorfs Bilder. In ihrer Alltäglichkeit oft von uns übersehen, erhalten die Dinge als Malerei ihre Sichtbarkeit zurück. … Es geht Gabriele Langendorf nicht darum, die Welt zu spiegeln. Durch die malerische Verfremdung zeigt sich zum Beispiel die Schönheit einer Schokolade in silbrig glänzendem Stanniolpapier, überträgt sich die beruhigende Akkuratesse eines gewöhnlichen Kassenzettels oder wird anhand von ungeduldig aufgerissenen Briefumschlägen die Neugier gegenüber den zugesandten Mitteilungen nachspürbar. Doch die Dinge müssen nicht unbedingt eine Geschichte andeuten, sie genügen sich in der Regel selbst.

Ein Seifenstück, ein paar Eier, (…), ein gefaltetes weißes Tuch (…) oder ein Küchenschwamm mit Ehering sind für sich gesehen interessant genug, um ausgiebig beachtet zu werden.“ (Andreas Bee)

Die Arbeiten von Gabriele Langendorf verweisen auf die Tradition der Stillebenmalerei des 17. Jahrhunderts, wollen aber nicht wie diese einen Trompe-l´oeil-Effekt des „täuschend-echt-Seins“ erzielen. Auch der Fotorealismus der US-amerikanischen Pop Art wird hier enttäuscht. Vielmehr erinnert die Künstlerin an die flüchtigen Momente unserer visuellen Wahrnehmung, in der uns etwas – warum auch immer – ins Auge springt. Und sie erinnert daran, dass Malerei uns mehr zu sehen geben kann als die Fotografie. Man führe sich z.B. nur die Vielfalt der farbigen Schatten von hellen Rot- bis zu Grau -Tönen auf einer einfachen weißen Zuckerverpackung vor Augen.

GABRIELE LANGENDORF

  • 1961 in Rheinfelden/Baden geboren
  • 1982-1986 Schule für Gestaltung, Basel
  • 1989-1991 Staatliche Hochschule für Bildende Künste, Städelschule, Frankfurt/M.
  • Seit 2006 Professur für Malerei/ Zeichnung, Hochschule der Bildenden Künste, HBK Saar, Saarbrücken
  • Seit 2013 Rektorin der Hochschule der Bildenden Künste, HBKsaar

AUSSTELLUNGEN (AUSWAHL AB 2010)

EINZELAUSSTELLUNGEN

  • 2016 Saarländische Galerie, Berlin
  • 2014 Galerie Robert Keller, Kandern
  • 2013 Saarländisches Künstlerhaus, Saarbrücken (K)
  • 2010 Städtische Galerie, Neunkirchen (K)

AUSSTELLUNGSBETEILIGUNGEN

  • 2016 Seogwipo Art Center, Jeju-Korea, „Korea.China.Japan.German international Art Exhibition“
  • 2015 Dreiländermuseum Lörrach, „Das Ding an sich“; Museum St. Wendel, Mia Münster Haus, „Spiele der Modifikation“ (K); Saarländische Galerie, Palais am Festungsgraben, Berlin, „Spiele der Modifikation“ (K); Westwerk, Hamburg, „AUA Auf und ab (im Kunstmarkt).
  • 2014 Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin, „UTA – Werke unter Tausend“; Havenmuseum, Rotterdam, „verliebte Seefahrer und lachende Künstler“
  • 2013 Kunsthalle am Hamburger Platz, Berlin, „Verliebte Künstler + lachende Dritte“ ; Süddeutscher Kunstverein, Ammerbuch- Reusten, „Verliebte Künstler“; SaarART, Landeskunstausstellung des Saarlandes 2011 Wilhelm-Hack-Museum Ludwigshafen, „I love ALDI“ (K); Ancient & Modern / London, „Dorothea“ (K); Saarländische Galerie, Berlin, „Who is – Wer ist?“
  • 2010 Xian Art Museum, China, „Heike Kati Barath, Jan Kolata, Gabriele Langendorf, Paul Schwer: 4 x deutsche Malerei, heute