Klaus Kehrwald (1959 - 2009)

Warum nicht!

13. Januar 2012 – 4. März 2012

Eröffnung

13. Januar 2012 - 19:00 Uhr

Einführung

Dr. Stephan von Wiese, Berlin

Der 1959 in Saarlouis geborene Maler Klaus Kehrwald verstand sich als Wahrheitssuchender und spürte in seinen Bildern großen Themen wie Vergänglichkeit und Tod nach. Er war ein Alchimist, der sich nicht scheute zu experimentieren, mit Malgründen, Formen und Farben – oft mit hintergründigem Humor, wie sich gerade in den kleinformatigen Interieurs zeigt.
In Bildserien zu klassischen kunsthistorischen Themen – Interieur, Architektur, Blumenstillleben, Landschaft – hat Klaus Kehrwald sehr konsequent eine eigene bildnerische Sprache entwickelt. In seinen Bildern durchdringen sich Innen- und Außenwelt, Mikro- und Makrokosmos auf vielfältige Weise. Ein Gehirn wird zum Höhlenbau wird zur Pflanze, ein ornamentaler Leuchter zu verschlungenem Gedärm, eine Kathedrale zum transparenten, fragilen Gitterbau. Die tonige, fast monochrome Farbgebung intensiviert die Wirkung der Farben ins Irreale. Dunkle bis zum Schwarz gesteigerte Violett- und Brauntöne lassen die Gegenstände wie im Zwielicht aufscheinen und wieder verschwinden, helle Rottöne bringen sie zum Glühen.
Klaus Kehrwald fühlte sich zeitlebens der europäischen Tradition und Kultur verbunden, was nicht zuletzt mit seiner Geburt in der Grenzsstadt Saarlouis zusammenhängt. Nach seinem Besuch am Deutsch-Französischen Gymnasium in Saarbrücken studierte Kehrwald zunächst in Hamburg Chemie und ging ein Jahr später nach Düsseldorf an die Kunstakademie. Er wurde Meisterschüler bei Gerhard Richter. Längere Aufenthalte in Frankreich und Belgien folgten. 1997 zog er nach Berlin. Erstmals war Kehrwald hier in der Stadt im Jahr 2000 mit Bildern seiner Gehirnserien in der Ausstellung „Bleibe“ an der Akademie der Künste präsent.

Anlässlich der Ausstellung ist ein Katalog erschienen.